Hand Feeding White Dog

Thema Ernährung – Futter und Fütterung

Unmittelbar nach der Geburt sucht der Welpe die Zitzen seiner Mutter um dort gesäugt zu werden. Innerhalb der ersten 24 h nach der Geburt hat die Mutter eine spezielle Milch, das sogenannte Kolostrum. Diese Milch enthält extrem viele Antikörper, die vom Welpen auch entsprechend aufgenommen werden können. Sollte der Welpe nach dem 1. Tag diese Milch bekommen nutzt Ihm diese nur noch als Nahrung, da es nach 24 h eine Darmsperre für diese Antikörper gibt.

In den ersten 2 Wochen sind die Augen und Ohren des Welpen geschlossen und er kann nur die Mutter riechen und vor allem die Wärme des Gesäuges fühlen. Daran orientiert er sich. Mit etwa 2 Wochen gehen die Augen auf und etwa 3 Tage später auch der Gehörgang.

Mit dem Alter von 3 Wochen beginnt der Welpe bei uns mit der ersten Nahrungsaufnahme. Der Welpe besitzt zwar noch keine Zähne aber beginnt die kleinsten Kroketten des Trockenfutters zu lutschen.

Um den Welpen an den Geruch des Futters zu gewöhnen stellen wir ab ca. der 2. Woche seines Lebens das Trockenfutter, welches zu diesem Zeitpunkt aus nur einer Sorte besteht in den Auslauf in den er auch ab der 2. Woche, also mit offenen Augen kommt.

Durch die Nahrungsaufnahme des Futters durch die Mutter riecht der Welpe am Maul seiner Mutter das Futter und fängt an mit diesem Geruch Nahrung zu verbinden und wird diesen Geruch auch als Spur zum Futter aufnehmen.

In den ersten 2 bis 3 Wochen wird von der Mutter durch lecken des Bauchs und der Ausscheidungsöffnungen das Ausscheiden von Kot und Urin angeregt. Um in der Natur den Bau sauber zu halten nimmt die Mutter diese Ausscheidungen auf. Somit erfährt der Welpe, das die Aufnahme von Urin und Kot ein ganz normaler natürlicher Prozess ist und auch im späteren Leben kann es sein, dass der Hund auch weiterhin Kot aufnimmt. Es ist Aufgabe der Erziehung dem Hund das abzuerziehen. Diese Aufnahme hat nichts mit Mangel an Mineralien usw. zu tun und ist auch kein unnatürliches verhalten.

Mit ca. 6 Wochen stellt die Mutter diese Aufnahme von Kot und Urin ein und macht den Welpen nur noch sauber. Am Anfang bei der Trockenfutteraufnahme des Welpen kommt es des Öfteren zu etwas Bauchschmerzen, da der Stuhlgang nun etwas fester ist und man sich zur Anregung des Darmes als Welpe auch etwas mehr bewegen muss. Zudem lernt man auch die passende Menge an Trockenfutter aufzunehmen. Nach einigen Tagen (2 bis 3) ist aber diese Phase auch schon abgeschlossen. Denn in der Entwicklung der Hunde passieren viele Dinge gleichzeitig, man wird mobiler, die Zähnchen kommen, man spielt mit seinen Geschwistern oder auch den großen Hunden.

Nach der 3. Woche beginnen wir dem Futter immer mehr verschieden Sorten an Trockenfutter mit immer größer werdenden Kroketten hinzu zu geben. Es werden ca. alle 5 Tage eine neue Sorte hinzukommen, so dass am Ende wenn der Hund uns mit frühestens 9 Wochen verlässt der Welpe etwa 8 bis 10 verschiedene Sorten Trockenfutter gewöhnt sein wird. Jeder Futtermittelhersteller unterstellt, das beste Futter zu haben und jeder benutzt andere Zusatzstoffe. In der von uns praktizierten Art und Weise versuchen wir den Welpen schon an sehr viele Stoffe im Futter zu gewöhnen, so das später eine Reduktion der Sorten oder Umstellung etwas unproblematischer sein wird.

Grundsätzlich ist eine Futter Umstellung für einen Hund (egal wie alt) Stress und kann zu Problemen mit der Verdauung führen. Durchfall oder Verstopfung können auftreten und entsprechende Schwierigkeiten verursachen.

Wir geben Ihnen zum Auszug des Hundes etwa 4 kg der Futtermittel Mischung mit und würden sie auch bitten diese Mischung, die etwa 3 bis 5 Monate reichen wird, vollständig zu geben. In dieser Weise ersparen wir dem Welpen, der durch den Umzug zu Ihnen schon sehr viel Stress bekommt, weiteren Stress durch die Futterumstellung. In den von uns gegebene Sorten Trockenfutter, eine Liste mit den enthaltenen Firmen erhalten sie bei Abgabe des Welpen, sind einige Sorten enthalten die sie nahezu auf der ganzen Welt kaufen können.

Entgegen einiger Empfehlungen zur Hunde Erziehung empfehlen wir das Trockenfutter dem Hund immer zur Verfügung zu stellen, denn der Bolonka ist eher ein wählerischer Fresser und neigt selten zum Überfressen. Zudem müsste man am Anfang 4 bis 5 Portionen am Tag geben.

Um zu kontrollieren was der Hund frisst, gibt es die Möglichkeit den Napf zu wiegen oder besser regelmäßig das Gewicht des Hundes zu kontrollieren. Bei Abgabe wiegen wir den Hund und empfehlen den Hund mit der eigenen Wage zu Hause zu wiegen um den Startpunkt zu haben. Es kann durchaus sein, dass der Hund die erste 1 – 2 Tage Gewicht verliert, aber nach etwa 3 Tagen sollte das Gewicht wieder steigen. Beim Umzug gibt es halt genug Ablenkung und Aufregung, verbunden mit Unsicherheit vor dem neuen, das kann sich auf das fressen auswirken.

Der Welpe frisst etwa 15 – 30 g am Tag, aber hier gibt es nur die Regel, soviel er will. Natürlich steht Wasser immer zur Verfügung und ist essentiell. Zur Sicherheit geben wir ihnen auch eine Tube Calopet mit. Diese Paste enthält neben Kalorien auch Mineralien und Vitamine. Diese Paste ist gedacht, wenn es dem Hund etwas schlechter geht und man denkt er kann etwas Futterunterstützung brauchen. Calopet wird von den meisten Hunden sehr gerne gefressen. Es kann aber sein, dass der Hund nicht will, dann nimmt man etwas auf einen Finger und schmiert es ins Maul. Er wird es dann aufnehmen und nicht ausspucken. Bitte darauf achten vom Calopet nicht Zuviel zu geben, denn es kann unter Umständen auch Durchfall erzeugen, denn es besitzt einen relativ hohen Fettanteil. 3-mal am Tag jeweils eine Erbsengroße Menge reicht vollständig aus. Ein Teelöffel über den Tag verteilt reicht aus um einen erwachsenen Hund mit Kalorien zu versorgen. Dieses Mittel wird auch von Tierärzten und Kliniken benutzt um Hunden etwas an Nahrung zu geben die noch nicht fressen können oder sollen. Alternative Mittel wie Nutrical haben sich bei uns nicht so überzeugend gezeigt wie das Calopet.

Wir empfehlen dem Hund auch später wenn er erwachsen, normalgewichtig und gesund ist weiterhin Welpenfutter zu geben. Dieses enthält üblicherweise alles Notwendige, nur mehr Kalorien als erwachsenen Futter. Beim Bolonka kann man an 2 Stellen leicht prüfen ob er zu gut in Futter steht. Zum einen fühlt man an den Hinterläufen ob man die Beckenkammknochen noch gut fühlen kann. Wenn diese gut „gepolstert“ sind fühlt man da nicht mehr viel. Der 2. Bereich ist auf den Rippen, auch hier fühlt man durch eine stärkere „Polsterung“ die Rippen nicht mehr gut. Ab dann würden wir empfehlen das Futter umzustellen.

Wenn man das Gefühl hat der Hund trinkt nicht genug, dann kann man da etwas Instant Gemüse, Geflügel oder andere brühe ins Trinkwasser geben. Alternativ kann ein „Schuss“ Sud aus einem Würstchenglas ins Trinkwasser gegeben werden. Bei vielen Hunden regt dies das Trinkverhalten an.

Wir haben mit Trockenfutter die besten Erfahrungen gemacht. Unsere bisher ältesten Hunde sind 14 bzw. 15 Jahre alt und erfreuen sich noch guter altersentsprechender Gesundheit.

Wenn man will kann man etwas Wasser dem Trockenfutter vorher zugeben, und dieses etwas quellen lassen. Ebenso gibt es Hundefutter Sorten die einen sogenannten Soßeneffekt (z.B. Belcando) haben, d.h. es entsteht auf der Krokette eine soßenartige Konsistenz.

Nassfutter hat den Nachteil, wenn der Hund es nicht auffrisst hat man zumindest im Sommer schnell Probleme mit dem verderben vom Futter und die alternative barfen stellt an die Futterzusammenstellung schon spezielle Herausforderungen und durch die verschiedensten notwendigen Zugaben ist das auch nicht mehr sehr natürlich. Trockenfuttersorten sind ausgewogen und man kann üblicherweise keine Erkrankungen durch Überdosierung von bestimmten Dingen begünstigen, denn die Nahrung kann auf den Gesundheitszustand des Hundes großen Einfluss haben. Daher sollte man darauf achten das das Hundefutter immer als Alleinfutter deklariert ist, damit ist gewährleistet, dass der Hund ausgewogen ernährt wird.

Als Leckerli empfehlen wir einfach ein anderes Welpenfutter zu geben. Viele dieser Snacks enthalten sehr viel Fett und man muss aufpassen, dass man nicht Zuviel gibt denn dies kann Durchfall hervorrufen. Zudem wird es schwer den Hund in der Erziehung mit Leckerli zu belohnen, wenn dies inflationär eingesetzt wird.

Immer wieder erhalten wir nach einiger Zeit Fragen bezüglich des Fressverhaltens. Meist stellt sich heraus, dass der Hund einige Tage nichts gefressen hat, dann hat man „Schonkost“ für den Hund gemacht, das heißt Hühnchen und Reis ohne Gewürze gekocht und auch das hat er nach Tagen nicht mehr gefressen.

Hier stellt sich üblicherweise bei Rückfragen heraus, dass der Hund sich in der Pubertät befindet und neben dem vergessen von schon gelerntem auch zur Verweigerung beim Futter neigt.

Durch den extrem guten Geruchssinn ist dem Hund schon bewusst was der Mensch zu sich nimmt und er spekuliert hier auf ein anderes Futter und versucht hier seine Position als geschlechtsreifer Hund zu verbessern. In der Natur frisst der Chef zuerst und erst dann, wenn er satt ist und das Futter freigibt kann der nächste in der Hierarchie fressen.

Durch die permanente Verfügbarkeit vom Futter kann das zu einer Fehlinterpretation des Hundes bezüglich seiner Position im Rudel führen. Sollte der Hund zu dominant sein, würden wir dann empfehlen das Futter nicht mehr stehen zu lassen, sondern nur noch zu unregelmäßigen Zeiten den Hund zu füttern. Neben dem Geruchssinn kommt es ganz vereinzelt dazu, dass der Hund auch mal Nahrungsmittel des Menschen bekommt, auch daher weiß er das andere Nahrungsmittel verfügbar wären. Bitte beachten sie, wenn der Hund Futter sieht was vom „Chef“ zurückgelassen wird und verfügbar ist, also er ran kann, dann wird er das Futter nehmen und er hat damit kein schlechtes Gewissen.

Ein Hund kann kein schlechtes Gewissen haben, wenn es so aussieht ist das nichts anderes als eine unterwürfige Reaktion auf den „Aggressionszustand“ seines Herrchens. Zudem kann ein Hund Zusammenhänge wie „Bestrafungen“ nur unmittelbar nach der Tat erkennen und lernen. Was mehr als 2 Sek. her ist hat der Hund im Zweifel vergessen.

Körperliche Bestrafungen sind wie überall Tabu!

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